6.2 Iran – wonderland


wonderland oh wonderland, jeder tag bringt eine neue überraschung.

auf den ersten blick ist der iran konservativ. es herrscht absoluter alkoholverbot, für frauen besteht kopftuchpflicht und radfahrverbot. die bus- und metrostationen, sowie in den metros selbst, sind frauen und männer getrennt. es gibt ein wartehäuschen für männer, eines für frauen. frauen dürfen in der öffentlichkeit nicht singen, nicht tanzen. man darf frauen auf der strasse nicht ansprechen und ihnen nicht die hand geben. ein iraner sagte mir, es sei alles verboten was spass macht. sobald man jedoch hinter die verschlossenen türen sieht, zeigt sich ein völlig anderes bild. es ist alles möglich. moderndance, party, casual clothes, es wird gelacht, umarmt und das kopftuch abgenommen. eine schräge welt, eine 180 grad drehung. manchmal bin ich überfordert. eine studentin verabschiedet sich von mir mit händeschütteln, alle männer starren uns an und ich fühl mich wie ein rebell.




die reise geht weiter nach esfahan und dann in die wüste nach yazd. in der wüste sind die temperaturen angenehm, zumindest solange man fährt und den fahrtwind spürt. 38 grad sind ganz ok. aber gegen 3 uhr nachmittag ist es, als ob jemand den schalter umlegt. der wind kommt zuerst, dann der sturm. meistens von vorn natürlich… und auf einmal hör ich es donnern.. regen? in der wüste? fehlalarm… kein regen, dafür hagel mit sturm. mit dem hab ich als allerletztes gerechnet…. am abend finde ich einen schlafplatz bei einer familie, wonderland.

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