Nach 21 500 km bin ich zu Hause und werde von meinen Freunden empfangen!
Ich fahre von Straßburg Richtung Schweiz. Zuvor mache ich noch einen kurzen Abstecher nach Deutschland. Zum ersten Mal sehe ich Schilder in meiner Muttersprache und ich bekomme eine Gänsehaut. Ich fahre immer am Rhein entlang und ich habe viele Bilder meiner Abfahrt im Kopf. Vielleicht auch, weil das Wetter ähnlich schlecht ist. Dauerregen und es ist kalt, alles wie damals vor 17 Monaten, nur der Schnee fehlt. In Deutschland kaufe ich Essen für die nächsten 4 Tage, da ich durch die Schweiz fahren werde und dieses Land eigentlich weit ausserhalb meines Budgets liegt.
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Zwischenstopp in Zürich
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Schilderwald in Europa, sowas gibt’s sonst nirgendwo
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Ein super Zeltplatz in der Schweiz. Ein Jäger geht wegen mir zum nächsten Hochsitz.
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Mittagspause am Rhein in Lichtenstein
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Der Schnee lacht von den schweizer Bergen
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Für eine Abkühlung genau richtig
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Schweiz
Nach einem halben Tag in Lichtenstein erreiche ich die österreichische Grenze. Die letzten Kilometer, 500 km lockeres ausfahren und ich bin daheim.
Ein letztes Mal geht’s noch auf einen Pass, den Arlberg, aber mit meiner Schlussmotivation fliege ich über den Berg.
In der Nähe von Landeck stelle ich ein letztes Mal mein Zelt auf. Ich zelebriere noch einmal das Leben auf der Straße. Ich koche ein feines Essen, dazu gibt’s ein kaltes Bier und Musik schallt aus dem kleinen Lautsprecher. Genau das wird mir mit Sicherheit fehlen.
In Innsbruck kann ich bei Anja und Max einen Tag Pause machen und den Regen überdauern, bevor ich nach Kitzbühel zu meinem Cousin fahre. Bei feinem Steak und Wein lassen wir die Reise Revue passieren.
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Oh schönes Österreich
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Bei meinem Cousin Philipp in Kirchdorf
Es ist der 24. Mai, der allerletzte Tag meines großen Abenteuers. Vor 508 Tagen fuhr ich in Salzburg los, nicht wissend was mich erwarten wird.
So vieles ist in dieser Zeit passiert:
21 500 Kilometer
22 Länder
4 Kontinente
1500 Stunden im Sattel (oder schiebend daneben)
Und nun sehe ich zum ersten Mal die Festung Hohensalzburg. Ich bin auf der kleinen Anhöhe in Fürstenbrunn und bleibe für einen Augenblick stehen. Mir kommen die Tränen. Tausende Kilometer fuhr ich, ohne zu wissen, was mich hinter der nächsten Kurve erwartet. Jeden Meter fuhr ich zum ersten Mal, jeder Meter war neu. Jetzt brauche zum ersten Mal keine Karte mehr. Nur mehr 1 Kilometer. Ich biege in die Straße meines Hauses ein und kann meinen Körper nicht mehr kontrollieren. Ich sehe all meine Freunde und meine Eltern vor meinem zu Hause. Sie rufen und schreien. Meine ganzer Körper zittert, bebt und ich weine. Es ist ein unglaubliches Gefühl, das nur schwer zu beschreiben ist. Nun ist alles vorbei.
Die letzten Meter
Mein Lebenstraum ist vollendet.
Ich möchte mich bei allen bedanken die mich auf meiner Reise begleitet haben, sowohl unmittelbar, als auch in Gedanken. Wenn es einmal nicht einfach war, es kalt und nass war, die Wüste mich forderte, gab es mir Kraft, zu wissen, dass ich nicht allein bin. So viele Menschen haben mir, ohne mich zu kennen, einen Platz zum Schlafen gegeben, mir zu Essen gegeben und waren mir tolle Gesprächspartner. Ob Radfahrer, Backpacker oder Einheimische, alle haben mich auf der ganzen Welt mit Respekt behandelt. Ich war auf der ganzen Welt zu Hause, fühlte mich wohl und sicher. Ich danke euch allen, dass ihr Teil meiner Reise wart und dass ich Teil eures Leben sein durfte.
Ein besonderer Dank gilt auch allen die an mein großes Projekt geglaubt haben und mich unterstützt haben. Ohne dem richtigen Material wäre diese Reise mit Sicherheit nicht möglich gewesen.
Danke an KTM: Das KTM Life Lontano P1.18 war mir ein treuer und zuverlässiger Begleiter. Ich habe jeden Meter mit diesem Fahrrad genossen. Und wie der Name „Life Lontano“ schon sagt: Das Leben ist eine Reise.
Danke SportShop STRAMETZ und ODLO: Bei Schnee, Wind, Regen und bei großer Hitze war ich immer top ausgestattet. Die qualitativ hochwärtige Kleidung machte es mir möglich, auch bei widrigsten Bedingungen am Rad zu sitzen.
Danke an LOWA: Ob in den Bergen oder in der Wüste, mit den Schuhen von LOWA habe ich Standhaftigkeit bewiesen.
Danke an BUSCH&Müller: Mp3 Player oder Handy aufladen in der Wüste? Kein Problem wenn man seinen eigenen Strom produziert!
Danke an UVEX: In Teheran durch die Stadt? Nur mit Helm! Und bei schnellen Abfahrten den Durchblick bewahren mit der richtigen Brille.
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ca. 1500 Stunden saß ich auf diesem Sattel
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Ich kann es kaum fassen
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Sektdusche!
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Sogar ein Mobile mit Fotos meiner Reise haben meine Freunde gemacht
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Es gibt viel zu erzählen
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Nun bin ich seit 2 Wochen wieder daheim und der Alltag hat mich schneller eingeholt als erwartet. Aber langweilig wird mir mit Sicherheit nicht. Ca. 25 000 Fotos und ähnlich viele Videos müssen sortiert werden.
Es wäre schade, wenn so viele Fotos und Geschichten nun einfach verstauben, deswegen plane ich einige Erlebnisberichte in Österreich. So viele Freunde, Bekannte und Abenteurer haben mich in Gedanken auf meiner Reise begleitet und ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam den einen oder anderen Abend verbringen.
Die Abende sind bereits in Planung aber die genauen Termine noch nicht fix. Ich werde auf Facebook unter
https://www.facebook.com/nikorides/
und auf
www.niko-rides.com
die Termine sobald als möglich bekannt geben. Bleibt am laufenden und sendet mir bei Interesse eine kurze Mail.
Locations:
Salzburg / Salzburg
Graz / Steiermark
Seckau / Steiermark
Traisen / Niederösterreich
Verschiedene Länder, Kulturen und Religionen und überall auf der ganzen Welt wurde ich herzlich empfangen!
Danke für eure Gastfreundschaft!
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Bulgarien: An einem schneereichen, kalten und nassen Tag, wird mir in einem Beisl ein Bier zum Aufwärmen angeboten.
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Australien: Bei Hanna und Paul darf ich fast eine Woche schlafe
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Österreich: Es ist der erste Tag und es regnet und schneit. Ganz spontan können Hiasi, Elke und ich bei Familie Mayrhofer schlafen.
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Slowenien: Im Regen werde ich zu einer großen Farm eingeladen.
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Kroatien: Nach einem kalten und nassen Tag im Schneesturm darf ich mich 2 Tage bei Slaven erholen.
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Serbien: In Belgrad darf ich
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Südafrika: Auf einer Farm finde ich unterschlupf. Die Familie organisiert sogar die nächste Nacht beim Bruder.
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Lesotho: Neugierige Blicke und interssierte Kinder und Erwachsene machen den Abend zum Volksfest.
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Türkei: Es ist finster und kalt. Eine Familie nimmt mich kurzerhand mit nach Hause.
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Iran: Ich darf in der Moschee mein Nachtlager aufschlagen. Ein tolles Abendessen wird auch für mich zubereitet.
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Österreich: In Feldkirch wird gegrillt und bis spät in den Abend getratscht.
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Turkmeistan: Die Menschen sind sehr neugierig und freundlich, aber Kontakt zu Ausländern ist verboten.
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Usbekistan: Die ganze Familie wird zusammen getrommt und es gibt Plov zu essen.
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Tadschikistan: Dieser Man erklärt uns, dass Gastfreundschaft zu ihrer Kultur gehört. Simon, Luis und ich bekommen Tee und Brot mit Butter und einen Schlafplatz in seinem Haus.
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Kirgisistan: In der Früh konnen mein Papa und ich in der Jurte alle hausgemachten Jogurt- und Käseprodukte essen.
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Thailand: Die Mönche teilen ihren heiligen Tempel als Schlafplatz mit mir.
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Laos: Bettelmönche teilen das gespendete Essen der Dorfbewohner mit mir.
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Kambodscha: Ein Familie läd uns in ihre Hütte ein. Ein feines Omlett und selbstgemachten Schnaps gibts noch als Betthupferl dazu.
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Tasmanien: In Hobart fühle ich mich ganz wie daheim. Drei Nächte darf ich bleiben.
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Swasiland: In Bulembu ist das Waisenhaus Swasilands, eine ganz besondere Atmosphäre herrscht hier hoch in den Bergen.
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Schweiz: Ich treffe Otmar on the road. Das eine oder andere Bier und gute Gespräche machen den Tag besonders angenehm.