Durchquerung der Salar de Uyuni – 08


Tag 30

One more day at La Paz – wir sind noch nicht hundertpro fit. Wir müssen noch einen Tag warten bis es weiter geht. Somit schmerzt nicht nur der Bauch, sondern auch die Seele.

Tag 31

La Paz – Tahua (Ausgangspunkt zur Durchquerung der Salar de Uyuni | Fahrt mit dem Bus)

04:30 Uhr – der Wecker läutet und wir machen uns voller Tatendrang zum Busbahnhof. Wir können es kaum erwarten weiter zu reisen. Am Busbahnhof angekommen starten wir mit viel Geschrei in den Tag: „Oruro, Oruro!!“, „Copacapana, Copacapana!!“, die Busanbieter rufen die Orte die sie anfahren durch die Halle um Passagiere zu ergattern.

Da wir uns bereits vorab erkundigt haben wissen wir schon wohin wir müssen. Aber bei den Bolivianern weiß man nie, ob es stimmt was sie gesagt haben. Diese Erfahrung haben wir leider schon öfter machen müssen. Aber dieses Mal hat es so halbwegs gestimmt. Es gibt zumindest einen Bus nach Oruro und wir können um 06:00 Uhr mit einem Bus los starten. Das Ticket haben wir vorab bezahlt. Um 40 Bolivianos sollten wir zwei und unsere liebsten Bicicletas nach Oruro kommen – wurde uns versprochen. Wir steigen in den Bus ein und der Busfahrer möchte zusätzliches Geld für unsere Räder. Niko wimmelt ihn gekonnt ab – er tut so als würde er ihn nicht verstehen ?. Aber es dauert nicht lange da steigt eine „offizielle“ Dame ein und möchte 50 Bolivianos für unsere Räder. Ja genau – 40 Bolivianos (ca. 5 Euro) für uns zwei und 50 Bolivianos (ca. 6 Euro) für die unsere Drahtesel. Wir kommen nicht mehr aus und müssen zahlen. Wir verlangen noch ein offizielles Ticket, da wir schon gehört haben, dass sich die Busfahrer das Geld für die Fahrräder gerne einstecken. Aber nein – die „offizielle“ Dame ist genauso schnell wieder weg wie sie da war und freut sich vermutlich gemeinsam mit dem Busfahrer über ein zusätzliches Taschengeld.

Als ob die Kälte alleine nicht ausreichend wäre, bläst es auch noch eiskalt aus der KLIMAANLAGE. Uns frieren die Füße ein bis die Sonne endlich aufgeht und es wärmer wird.

Nach 3 Stunden Busfahrt sind wir in Oruro angekommen. Wie kommen wir nun nach Tahua. Nach mehrmaligen Nachfragen scheinbar nicht von diesem Busterminal sondern von einem kleinen/alten Busterminal in der Stadt. Wir machen uns mit den Rädern auf den Weg.

Ähhmmm…“Busterminal“ ? – ein kleiner „Shop“ und ein Bus steht vor der Tür. Aber es ist wirklich der Bus nach Tahua. Niko geht in den Shop und kommt mit voller Freude wieder aus dem Geschäft: „Super – der Bus fährt wirklich nach Tahua, die Räder sind um 80 Bolivianos (all inclusive) mit dabei und das Beste ist er fährt in 5 Minuten weg.“ Wir können es kaum glauben, da wir davon ausgegangen sind, dass wir noch einmal umsteigen müssen und wir sicher auf den Bus warten müssen. Einfach perfekt!

Wir stellen uns zum Bus und wollen die Räder einladen, da es ja gleich los geht. Hmm… aber irgendwie kommt niemand. Uns kommt es komisch vor und wir fragen nochmal nach ob das eh der richtige Bus ist. Ja es ist der richtige Bus, aber er fährt nicht in 5 Minuten – sondern erst um 5 am Abend!!! Das heißt auch, dass wir um 2 in der Nacht in Tahua sind. Wir sind eigentlich extra sobald in der früh in La Paz weggefahren um genau das zu vermeiden.

Es ist jetzt 11:00 Uhr und wir müssen somit 6 Stunden warten. Wir erkunden etwas Oruro, gehen in ein Café und in einen Park.

Um 17:00 Uhr geht’s mit dem Bus nach Tahua. Und wir sind nicht alleine. Der Bus ist Rammelvoll (der von La Paz nach Oruro war das auch) – aber dieses mal sowohl alle Sitzplätze als auch sämtliche Lagerflächen. Sowohl im Bus als auch auf dem Bus. Es wird alles transportiert, von Getränken über Essen, ganze Vitrinen befüllt mit Essen, Gaskocher u.ä.

Nach einer halben Stunde Bus bepacken/einräumen geht’s nun los. Wir tuckern Richtung Tahua – unseren Ausgangspunkt für die Durchquerung der Salar de Uyuni.

Wir haben den Ausgangspunkt aufgrund der Windverhältnisse gewählt – dieses mal wollen wir mit dem Wind fahren!!

Wir versuchen im Bus zu schlafen (die Busse sind eigentlich sehr gemütlich/geräumig – je nachdem wie schräg der Vordermann den Sitz einstellt ?) und spielen ein paar Runden „Schnapsn“. Nach ein paar Stunden sind wir eigentlich nicht mehr soweit vom Ziel entfernt. Nur die Straßen sind Horror und wir fahren kaum mehr als 10 km/h.

Um halb 2 in der Nacht fahren wir in das Dorf ein – Endstation. Es dauert bis alle alles ausgeladen und vom Dach heruntergeladen haben. Auch wir brauchen Hilfe für die Räder und müssen somit auch noch eine Zeit lang dort warten. Aber wie ihr euch vorstellen könnt – kein Problem nach so einem Tag ?.

Wir haben nun all unsere Sachen und auch die Räder haben die Fahrt gut überstanden. Nun stellt sich die Frage: „Wo sollen wir schlafen?“ Gut, dass Tahua klein ist. Wir starten gleich raus aus dem Dorf und sehen eine Kirche. Und Kirchen sind immer gut – unser Schlafplatz ist gesichert. Wir schlafen am Kirchenparkplatz neben ein paar Lamas.

Tag 32

Teil 1 der Durchquerung der Salar de
Uyuni | Tahua – Isla Incahuasi

Bei strahlendem Sonnenschein und kaum Wind starten wir die Durchquerung der größten Salzwüste der Welt mit ca. 10.000 km² Fläche. Wir wollen heute zur Isla Incahuasi, das sind so ca. 40 km. Je nachdem wie direkt wir den Weg nehmen ?. Das ist auch schon das richtige Stichwort. Wir schauen wo wir fahren sollten – nur leider funktionieren weder GPS noch der Kompass. Hmmm…wir fahren nach Gefühl und nach groben Orientierungen. Niko ist mal wieder der Chief und führt Anna gekonnt zur Insel.

Die Fahrt ist einfach traumhaft – eigentlich ziemlich irreal alles. Es sind unendliche Weiten. Wir genießen dieses Naturphänomen in vollen Zügen. Auch das Wetter ist dieses mal voll auf unserer Seite – wir genießen strahlenden Sonnenschein und somit wirklich angenehme Temperaturen.

Am späten Nachmittag erreichen wir die Insel, welche voller Kakteen ist. Aber wir sind nicht die einzigen hier!!! Zahlreiche Autos und Busse stehen vor der beliebten Insel. Wir wollen den Sonnenuntergang alleine genießen und suchen einen geeigneten Platz auf der Insel. Wir fahren auf die andere Seite und stellen fest, dass es hier perfekt ist. Wir haben sowohl den Sonnenuntergang als auch den Sonnenaufgang morgen.

Wir genießen den Sonnenuntergang und die Wahnsinnsumgebung bei einem Bier.

Teil 2 der Durchquerung der Salar de Uyuni | Isla Incahausi – Schlafplatz auf der Salar in der Nähe von Colchani (anderes Ende der Salar)

Wir starten mit dem Sonnenaufgang in den Tag. Zum einen um diesen schönen Moment hier zu erleben und zum anderen da wir heute eine Etappe mit 70 km vor uns haben. Es ist einfach wunderschön hier.

Wir starten bald los und genießen auch heut wieder die Wahnsinns-Landschaft. Einen Großteil der Strecke werden wir von einem argentinischen Radfahrer, namens Ariel, begleitet. Er ist 8 Monate mit dem Rad unterwegs und freut sich auch über Gesellschaft.

Auch heute stellt sich wieder die Frage – sind wir eigentlich in die richtige Richtung unterwegs? Zur Sicherheit fragen wir mal bei einem vorbeikommenden Auto nach. Es passt alles – wir können in diese Richtung weiterfahren. Das Navigieren mit dem Handy scheint heute auch wieder besser zu funktionieren.

Um 17:00 Uhr sind wir fast in Colchani (dem anderen Ende der Salar angekommen). Wir entscheiden aber spontan nicht in den Ort zu fahren sondern nochmal in der Salar zu schlafen. Es soll auch diese Nacht fast windstill sein und das nutzen wir natürlich aus. Wann werden wir schon nochmal die Möglichkeit haben auf einer Salar zu schlafen!?

Es ist nochmals traumhaft hier – wir genießen erneut den Sonnenuntergang!!

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