eigentlich hatte ich nie geplant nach tasmanien zu fahren, aber wie so oft ändern sich die pläne. vor einiger zeit traf ich ein pärchen in laos. sie waren mit dem auto in tasmanien und erzählten mir von dieser tollen insel. 2 bier später war ich begeistert und beschloss einige wochen auf tassie zu verbringen.
nach einer woche auf der great ocean road musste ich zunächst noch einige dinge am rad reparieren und auf ein support-paket warten. alles war ziemlich knapp, doch das paket kam am vormittag des abreisetages an, alles konnte noch rechtzeitig repariert werden und ich konnte am nachmittag auf die fähre rollen. danke an dieser stelle an ryan. ich konnte in seinem rad-shop arbeiten und verbrachte dort viel zeit.
auf der fähre angekommen bezog ich meinen schlafplatz, einen grossen gemütlichen sessel. im vergleich zu jedem flugzeug sehr, sehr viel besser. sogar eine steckdose, fusslehne und mit decke und polster. um 7 uhr früh gings von der fähre, aber wem gehört dieses andere rad mit anhänger? so traf ich rob aus brisbane und nach einem gemeinsamen frühstück gings auch zusammen richtung berge.
nach einigen tagen waren wir im nationalpark des cradle mountain und wir verbrachten unsere relax-tage dann doch etwas aktiver. bei traumhaften wetter starteten wir, (rob, tim und ich) unsere 2 tages wanderung auf den gipfel des cradle mountain und schliefen in einer hütte, bevor wir am nächsten tag wieder weiter fuhren. schnell bemerkte ich, dass ich zwar körperlich top fit bin, aber wandern dann doch nicht mit radfahren zu vergleichen ist. so nahm ich mir einen unglaublichen muskelkater von dieser wanderung als erinnerung mit.
langsam wurde das wetter kälter, der wind wurde stärker und bald fuhren wir im regen dahin. in st. claire kam auch endlich etwas weihnachtsstimmung auf, als in der früh ein bisschen schnee auf dem zelt war.
in hobart, der hauptstadt von tasmanien, konnten wir bei eric wieder unsere energiespeicher auffüllen. am abend gab es pizza aus dem holzofen und ein kaltes bier, genau das richtige nach vielen anstrengenden tagen auf dem rad. generell ist „warmshower“, die radfahrer variante von „couchsurfing“, eine tolle möglichkeit mit einheimischen in kontakt zu kommen. man bekommt insider-tipps, kann seine verschwitzten sachen waschen, und kann seine reise-geschichten bei einem gemütlichen abend austauschen.
tasmanien bietet eine unglaubliche landschaftliche vielfalt und man wird jeden tag aufs neue überrascht. im nord-westen fährt man durch unberührten regenwald – grosse farn-bäume, kleine bäche und viel wald, sehr viel wald. im süden könnte man glauben in der toskana unterwegs zu sein. wein, hopfen, äpfel werden an den sanften hügeln angebaut und alte gebäude im viktorianischen stil erinnern an eine frühere zeit. die westküste ist sehr trocken und es gibt wahrscheinlich 10mal so viele schafe, wie einwohner. weisse sandstrände und glasklares wasser lassen einen glauben irgendwo in der karibik unterwegs zu sein.
nach drei wochen und 1200km war ich wieder in devonport angekommen, meinem startpunkt in tasmanien. weihnachten steht vor der tür und ich werde einige tage in melbourne verbringen, bevor es weiter richtung sydney und brisbane weiter geht.
ich wünsche euch allen frohe weihnachten!